Stärken unseres Schulalltages
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ie Kinder erleben den Mehrjahrgangsunterricht bereits ab der Basisstufe. Sie werden in allen drei Zyklen in jahrgangsübergreifenden Klassen oder Gruppierungen gemeinsam gefördert. Der Unterricht wird individualisiert und die Verschiedenheit der Schülerinnen und Schüler möglichst gewinnbringend genutzt. So unterrichten die Lehrpersonen Kinder und Jugendliche und nicht Sekundar-, Real-, oder KbF-Schülerinnen/Schüler. Man profitiert voneinander, unterstützt und fördert sich so gegenseitig.
In unserem Modell lernen Kinder und Jugendliche besser, sich und ihre Kompetenzen selber einzuschätzen.
Dank Partizipation (Klassenrat, Klassensprecher, Götti-System und Ideenbüro) haben wir überdurchschnittlich sozialisierte Kinder und Jugendliche; daraus entstehen unter Anderem weniger disziplinarische Probleme als in grossen Schulen.
Ausserdem kommt diese Organisationsform der Gesellschaftsstruktur am nächsten.
Wenn Kinder von der Basisstufe (Zyklus 1) bis in die neunte Klasse (Zyklus 3) in der gleichen Schule bleiben können, stärkt und vereinfacht dies die Beziehung zu den Eltern.
Eltern und Gemeinde haben grosses Vertrauen in unsere Schule und unterstützen sie.
Stärken von Mehrjahrgangsklassen in den Zyklen 1 und 2
Jahrgangs- und Niveaugruppen können flexibel gebildet werden. Integration (Inklusion) wird einfacher; der Zugang zu und die Zusammenarbeit mit anderen Lerngruppen / Niveaus ist schnell und niederschwellig möglich. Dies unterstützt Lernprozesse und deren Begleitung; schafft optimalere Voraussetzungen für das Arbeiten in niveaudurchmischten Lerngruppen, in Lernlandschaften und Ateliers.
Diese alters- und niveaudurchmischten Klassen lassen auch den Vorteil von unterschiedlichen Lerntempi zu.
Lehrpersonen (Klassen-, Fach- und Speziallehrpersonen, z.B. Schulische Heilpädagoginnen) planen in den Klassen- und Zyklusteams zusammen den Unterricht und führen ihn teilweise im Teamteaching durch. Sie können je nach Setting zu Lerncoaches werden, so die Lernenden individueller begleiten und ihnen längerfristig besser gerecht werden. Kompetenzen werden niederschwellig aber transparent gefördert, die Bereitschaft für das eigene Lernen gestärkt.
Auch im Zyklus 3 (7. bis 9. Klasse) werden alle Lernenden in der gleichen Klasse unterrichtet.
Es wird Niveauunterricht mit Binnendifferenzierung (Sek-Niveau / Real-Niveau; zusätzliche individuelle Vereinbarungen) in den Fächern Deutsch, Französisch, Mathematik und Englisch angeboten. Dies von Regel-Lehrpersonen in zeitweiliger Zusammenarbeit mit Speziallehrpersonen (für Schulische Heilpädagogik, Deutsch als Zweitsprache, Logopädie).
Auch in allen übrigen Fächern findet der Unterricht mit gleicher Unterstützung gemeinsam statt.
Vorgehen Niveauwechsel
Wer in allen Beurteilungsbereichen gute bis sehr gute Leistungen erbringt, startet in der 7. Klasse (Zyklus 3) in den entsprechenden Fächern (Französisch, Deutsch, Mathematik) im vereinbarten Niveau. Als Sek-Schülerin / Sek-Schüler zählt, wer in mindestens zwei der drei genannten Fächer den Unterricht im Sek-Niveau besucht. Ein unbürokratischer, rascher und unkomplizierter Niveauwechsel in beide Richtungen ist nach Rücksprache mit den Eltern jederzeit möglich.
Stärken des Twanner Modells
Die Lernenden bleiben in der gleichen Klasse, bei der selben Lehrperson, folgen demselben Programm im anderen Niveau (Sek: höhere Ansprüche und differenziertere Lerninhalte) und entsprechendem Lerntempo. Formative und summative Beurteilungen erfolgen umgehend entsprechend. Bei positiver Bestätigung wird im folgenden Beurteilungsbericht der Niveau-Wechsel festgehalten.
Michael Rüegger, Schulleitung Schulen Twann TTL